Hunde in der stationären Palliativarbeit

In Deutschland ist die tiergestützte Therapie auf Palliativstationen noch eine absolute Ausnahme. Vorreiter ist das Zentrum für Palliativmedizin und Kinderschmerzmedizin des Universitätsklinikum Saarland, das  eine Therapiebegleithundeführerin mit zwei Hunden beschäftigt. Ganz offiziell und refinanziert durch die Krankenkassen!

Ein Hund an sich -und erst recht in einem Krankenhaus- steht für Natürlichkeit, Normalität, Lebendigkeit und darüber hinaus wirkt seine bloße Anwesenheit auf die allermeisten Menschen beruhigend und entspannend. Lebendigkeit schließt die Möglichkeit des Todes niemals aus, der Tod ist Teil des Lebens, der Natur und allen lebendigen Daseins.

Ein Hund, insbesondere in der Begleitung von Menschen in palliativer Lebenssituation, ist völlig unvoreingenommen angesichts der Situation, die er vorfindet. Er bietet Nähe und Berührung ohne die Sorge, die menschliche Begleiter/Professionelle oft haben, „zu dicht dran zu sein“, sich nicht in angemessener Weise abgrenzen zu können.

Der oft funktional intendierte Kontakt des Klinikpersonals zum Patienten kann durch die emotional erlebte Begegnung mit dem Tier unschätzbar bereichert werden. Den Helfern bietet sich die Möglichkeit, mit dem Hund als Brücke, als Türöffner, authentischer und persönlicher zu agieren.

Die Interaktion mit dem Tier fordert das im Menschen heraus, was heil und gesund ist, während die Helfer überwiegend den Fokus auf das richten, was belastet: das Leid, die Angst, die Trauer.

Mit der unbedingten Annahme des Menschen durch den Hund stellt dieser die Würde des menschlichen Gegenübers in den Mittelpunkt. Für das Tier eine völlige Normalität, für uns Menschen höchstes Gut, das es vor allem am Lebensende zu wahren und zu schützen gilt.